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Messen der Blitzdauer oder Abbrennzeit

Um unverwackelte Aufnahmen in der Makro- und Mikrofotografie zu erhalten ist unter anderem eine sehr kurze Belichtungszeit nötig.
Zur Angabe der Abbrennzeit eines Blitzgerätes verwende ich t0.5, das heisst, dass vom Erreichen des 50%igen Maximums die Zeit gemessen wird, bis der Wert wieder auf 50% absinkt.

Weniger geeignet sind Fototransistoren, da die Anstiegszeit und Abfallzeit bei etwa 5-15 Mikosekunden liegt. Fototransistoren müssen über eine separate Spannungsquelle betrieben werden.

Besser geeignet ist eine Fotodiode deren Anstiegszeit und Abfallzeit bei etwa 5 Nanosekunden liegt. Die Fotodiode kann parallel mit einem 10 Ohm Widerstand an den Mikrofoneingang einer Soundkarte des Computers angeschlossen werden und die Kurve mit einem Audioprogramm (z.B. Audacity ist Freeware) betrachtet und ausgemessen werden.
Zu beachten ist, dass der Blitz nicht zu nahe bei der Photodiode ist, 2-4 Meter Abstand sind nötig. Bei einer zu nahen Distanz wird die Diode übersteuert, die Kurve ist in ihrem Maximum flach und es wird über die Lichtdauer hinweg Spannung gemessen. Der Eingangsregler des Mikrofoneinganges sollte etwa auf 80% stehen, damit auch hier keine Übersteuerung erfolgt. Es ist darauf zu achten, dass die Soundkarte und die Software das analoge Eingangssignal mit einer Samplingfrequenz von z.B. 96 kHz - 384 kHz digitalisieren, sie sind entsprechend einzustellen.
Eine richtig gemessene Kurve bei voller Leistung erkennt man daran, dass die Spannung schnell bis zum Maximum ansteigt und dann im Maximum absolut rund wieder langsam in etwa einer e-Funktion absinkt.
Bei gedrosselter Leistung wird die Kurve nach einer gewissen Zeit plötzlich abfallen.
Bei noch mehr gedrosselter Leistung des Blitzgerätes wird die Kurve abfallen, bevor die maximale Leistung (Spannung oder Helligkeit) erreicht wird.
Diese Methode lässt es zu, Blitzgeräte auszumessen und miteinander zu vergleichen.

Diese Messung der Abbrennzeit des Blitzes ist einfach und preisgünstig. Man muss sich aber bewusst sein, dass diese Messwerte nicht absolut genau sind! Sie dienen lediglich dazu, unter in etwa vergleichbaren Umständen Blitzgeräte miteinander zu vergleichen. Der Zeitmesspunkt von t0.5 (halbe Spannung oder -6db) ist nur annähernd zu finden, da die Kurve (der Fotodiode, der Soundkarte und der Software) in ihrer Amplitude nicht absolut linear ist.

Als Fotodiode verwende ich:
SIEMENS Silizium-PIN-Fotodiode mit sehr kurzer Schaltzeit SFH 203.
Sie ist zum Preis von etwa 1 Euro erhältlich.

Meine Vergleichsmessungen haben ergeben (es sind keine verbindlichen und absolute Zahlen!):
Nikon Speedlight SB-16 (bei Stellung "MD" ist die Blitzdauer etwa t0,5 = 1/10’000 sek.).
Nikon Speedlight SB-800 (bei 1/128 Leistung ist die Blitzdauer etwa t0,5 = 1/33'000 sek.).
YONGNUO Speedlite YN560-III (bei 1/128 Leistung ist die Blitzdauer etwa t0,5 = 1/32’000 sek.).
YONGNUO Speedlite YN560-IV  (bei 1/128 Leistung ist die Blitzdauer etwa t0,5 = 1/32’000 sek.)
YONGNUO Speedlite YN560-IV negativDisplay (bei 1/128 Leistung ist die Blitzdauer etwa t0,5 = 1/32’000 sek.).
SUNPAK auto 16R pro, Ringblitz (bei 1/256 Leistung ist die Blitzdauer etwa t0,5 = 1/33’000 sek.).

Studio-Blitzgeräte besitzen eine hohe Leitzahl (z.B. 55) die Abbrennzeit ist aber üblicherweise über alle Leistungsstufen (volle bis 1/32 Leistung) gleich lang. Sie liegt typischerweise bedingt durch die lange Blitzröhre bei etwa 1/200 sek. bis 1/1’000 sek. Abbrennzeit. Eine reduzierte Leistung wird durch eine geringere Helligkeit erreicht.

Sie sind somit für Makro-Fotografie nicht geeignet.